Die Freitag Story

Die Gründer: Daniel und Markus Freitag

1993: die beiden Grafikdesigner Markus und Daniel Freitag suchen nach einer funktionellen, wasserabweisenden und robusten Tasche für ihre Entwürfe. Inspiriert vom bunten Schwerverkehr, der täglich an ihrer Wohnung vorbei über die Zürcher Transitachse brummte, entwickelten sie einen Messenger Bag aus gebrauchten LKW-Planen, ausrangierten Fahrradschläuchen und Autogurten. So entstanden im Wohnzimmer der WG die ersten Freitag Taschen – jede rezykliert, jede ein Unikat.

Unbeabsichtigt lösten die Brüder damit eine neue Welle in der Taschenwelt aus, die von Zürich aus über die europäischen Städte bis nach Asien schwappte und Freitag zum inoffiziellen Ausrüster aller urbanen, velofahrenden IndividualistInnen machte. Die Produkte gibt es in mittlerweile 24 Stores der Marke und bei über 400 Verkaufspartnern auf der ganzen Welt. Darüber hinaus warten im Onlineshop des Schweizer Unternehmens rund 4.000 verschiedene Unikate darauf, ausgesucht zu werden.

F13 Top Cat – das Freitag Urmodell

Aus der ersten Kuriertasche „F13 Top Cat“ ist ein alle Tragbedürfnisse abdeckendes Sortiment mit über 80 verschiedenen Modellen entstanden – von Smartphone- und Laptop-Hüllen über Rucksäcke bis zu Einkaufs-, Hand- und Reisetaschen. Und seit 2009 erweist das schweizerische Unternehmen der traditionellen Taschenhandwerkskunst mit hochklassigen Unikaten aus unifarbenen Vintage-Planen seine Ehre.

Seit 2011 ist Freitag in Zürich Oerlikon im Gewerbehaus Nœrd zu Hause. Hier werden die LKW-Planen zerlegt, gewaschen und zugeschnitten.

Jährlich werden rund 350 Tonnen gebrauchte LKW-Planen geliefert. Die Freitag Truck Spotters suchen in ganz Europa nach den schönsten Planen
Die Planen werden von Ösen und allem anderen befreit, was für die Taschenproduktion nicht verwendet werden kann. Planenreste, Metall und Holz werden in einzelne Recyclingkreise eingespeist
In den riesigen Waschmaschinen ist Platz für ca. 10 Planenstücke, d.h. 50 bis 60 Kilogramm pro Waschgang. Gewaschen wird bei 65°C mit Wasser aus dem Regenwassertank


Robust, nachhaltig produziert und kompostierbar – der Stoff für Kleidungsstücke

Im Jahr 2014 schenkte sich die Taschenmanufaktur unter dem Namen F-ABRIC ein neues Rohmaterial: von Grund auf selbst entwickelte Textilien aus Bastfasern, im Umkreis von 2500 Kilometern mit minimalem Ressourceneinsatz produziert, strapazierfähig und vollständig biologisch abbaubar.

We think and act in cycles – Freitag hat sich nicht nur der Kreislaufwirtschaft verschrieben, sondern ist auch in Kreisen organisiert: 2016 hat das Unternehmen, das immer noch den Freitag Brüdern gehört, die klassische Hierarchie mitsamt Geschäftsleitung abgeschafft und die Organisationsform Holacracy eingeführt.

Fotos: Freitag / Roland Tänner, Oliver Nanzig