Das Erfolgsgeheimnis von Lindberg eyewear

Lindberg ist die Verkörperung von dänischem Design. Die zentralen Werte der Marke wurden von Optiker und Lindberg-Gründer Poul-Jørn Lindberg geprägt. Heute führt sein Sohn, Architekt Henrik Lindberg, das Familienunternehmen mit dem Anspruch, innovatives Design in kompromissloser Qualität zu kreieren, weiter.

Dabei wird jeder Rahmen mit einem absolut minimalistischen Anspruch, ganz ohne Schrauben, Nieten oder Scharniere von dem skandinavischen Brillenspezialisten gefertigt. Die ultraleichten Modelle revolutionieren die Branche stets aufs Neue mit innovativen Technologien und preisgekrönten Designs. Höchste Zeit also, um einmal genauer hinzuschauen und CEO Henrik Lindberg nach seinem Erfolgsgeheimnis zu fragen….


Henrik Lindberg, Architekt und CEO von Lindberg eyewear

Herr Lindberg, was lieben Sie am meisten an Lindberg und was macht das Label so einzigartig?

Henrik Lindberg: Ich liebe unser Design und unsere DNA – dies steht immer an erster Stelle. Wir zelebrieren die Dänische Funktionalität in unserem Design. Wir verzichten auf unnötige Elemente, wie Schrauben, Nieten und Schweißnähte – stattdessen haben unsere Designer und Ingenieure große Freude daran, das Material so zu verarbeiten, dass es selbst „den Job erledigt“. Es ist zugleich herausfordernd, als auch lohnend, die Materialien auf diesem Weg zu verwenden.

Ein weiterer Meilenstein unserer DNA ist, dass wir bereits vor 35 Jahren die Bedeutung von maßgeschneiderten Brillen von Anfang an erkannt haben. Seit Jahrzehnten ist die Familie mit Optikern verankert und zusammen sahen wir die Notwendigkeit, ein System zu entwickeln, das dem Träger die ultimative Passform und einen einzigartigen Look bietet. Dieses hochbegabte System gibt es – bis heute – nicht in der Welt des Massenmarktes. Damit sind wir in der Lage, unsere Brillen bis ins kleinste Detail maßzuschneidern. Dieses Detail hat am meisten Bedeutung, denn für Brillenträger ist es wichtig, den alltäglichen Komfort zu genießen.

Und wenn ich gerade über Komfort spreche, denke ich an das Material Titan. Wir waren die Ersten, die Titan in der Brillenherstellung verwendet haben, ohne dabei auf Schweißer zurückzugreifen. Wir haben die Vorteile von diesem hypoallergenem und leichtem Material schnell erkannt und obwohl wir mittlerweile mir vielen hochwertigen Materialien arbeiten, ist Titan immer noch unser Herzstück all unserer Produkte.

Sie verwenden einen 360-Grad-Ansatz von „made by, designed by“ auf den gesamten kreativen Prozess der Marke. Warum ist das so wichtig?

Henrik Lindberg: Wir sind ein Familienunternehmen und unsere Organisationsstruktur ist bestimmt durch flache Hierarchien. Ich glaube daran, wenn wir jeden Aspekt intern besprechen, sind wir außerordentlich agil und vor allem: wir gehen Risiken ein und haben keine Angst davor, schnelle Entscheidungen und Richtungen auf hoher Ebene zu treffen.

Jedes Element und jeder Prozess der Konstruktion und Herstellung von Lindberg erfolgt im eigenen Haus. Wir sind stolz darauf, eine Designmarke zu sein, nicht nur im Bereich Brillen. Alles in unserem Design und den Kommunikationsmaterialien für Digital- und Printmedien, die ein bestimmtes Produkt in Szene setzen, obgleich im Visual Merchandising Bereich oder im Interieur für unsere exklusiven Optiker-Partner, ist „mady by, designed by“ Lindberg. Wir haben außerdem unsere eigene Tischlerfirma, um die Inneneinrichtung selbst zu produzieren, welche bei unseren Partnern aufgebaut wird, um die Qualität zu gewährleisten, die wir haben wollen. Es ist uns wichtig, unsere gesamte interne Kette selbst zu gestalten und von keinem Subunternehmer für Brillen abhängig zu sein.

Die Antwort für unseren 360-Grad-Ansatz von „made by, designed by“ ist simpel: wir wollen unsere DNA erhalten und ein qualitativ hochwertiges Produkt herstellen. Das muss uns besonders gut gelingen und damit wir die besten Ergebnisse garantieren können, ist die Antwort, alles selbst zu machen. Jede einzelne Lindberg Fassung ist individuell gestaltet, handgefertigt und sorgfältig geprüft bevor wir sie versenden – nicht zu einem Händler, sondern direkt zu unseren Optikern.

Der Brillenmarkt ist in den letzten Jahren zunehmend gesättigt – insbesondere mit Nachahmer-Kollektionen und Crossover-Marken, die viel Platz auf dem Markt einnehmen. Wie stellen Sie sicher, dass Sie inmitten der Konkurrenz gesehen werden?

Henrik Lindberg: Wir sehen einen Zustrom von Brillen in der Massenproduktion oder von schlechter Qualität, die nicht unbedingt passend für den Endverbraucher sind. Ich finde es schade, dass so viele Menschen mit Brillen herumlaufen, die nicht passen. Sie sind ein so wesentliches Accessoire. Die Augen sind das erste Merkmal, dass Sie anspricht, wenn Sie eine Person das erste Mal sehen. Wir glauben, dass wir uns nicht nur durch unser Anpassungskonzept oder die Verwendung von hochwertigen Materialien auszeichnen, sondern vor allem durch unseren Respekt zur Handwerkskunst.

Wir müssen dem Massenmarkt und den Crossover-Marken immer einen Schritt voraus sein, wenn es um den Verkauf von handgefertigten High-End-Marken geht. Unsere globalen Optik-Partner müssen unsere Handwerkskunst vermitteln und ein hohes Maß an Wissen für die perfekte Passform an den Verbraucher weitergeben. Um dies zu gewährleisten, investieren wir viel in die Ausbildung unserer Partner. Unsere hauseigenen Optiker und die Berater von Lindberg verpflichten sich, sie regelmäßig zu schulen, um diese Aspekte zu beherrschen.

Geben Sie uns drei Ratschläge, um in herausfordernden Zeiten eine Firma zu führen.

Henrik Lindberg:

1. Sehen Sie das Potenzial und beharren Sie nicht auf „Früher haben wir…“ Fordern Sie jeden Tag heraus und achten Sie auf die Wertschätzung.

2.Suchen Sie nach Möglichkeiten. Seien Sie optimistisch, aber dennoch realistisch.

3. Seien Sie präsent und verstecken Sie sich nicht in Ihrem Unternehmen. Und wenn Sie sich in der Lage befinden, signifikante Änderungen vorzunehmen, müssen Sie es richtig machen – haben Sie keine Angst vor Diskussionen, auch wenn sie schrecklich sind: es sollte durchdacht gehandelt werden.


Fotos: Lindberg eyewear